Das wichtigste vorweg:
Im NOTFALL ist immer die 112 zu wählen. Die Feuerwehr-Einsatz-Zentrale der einzelnen Gemeinden ist NICHT ständig besetzt!
 
Eine Feuerwehr-Einsatz-Zentrale (kurz: FEZ) ist eine ortsfeste Führungseinrichtung auf Gemeindeebene und soll den Einsatzleiter im Einsatzfall rückwärtig untersützen (§3 FwVO). Im Gegensatz zu einer Leitstelle ist eine FEZ jedoch nicht ständig mit Personal besetzt.
 
 

Arbeiten im „Hintergrund“

Während eines Einsatzes können viele Handlungen der Einsatzkräfte vor Ort beobachtet werden. Was sich jedoch im Hintergrund abspielt, ist nur wenigen bekannt. Feuerwehrleute vor Ort löschen Brände, Retten Verletzte aus verunfallten Fahrzeugen oder führen andere sichtbare Arbeiten im Rahmen ihrer Möglichkeiten aus, die sie in den verschiedenen Ausbildungen immer zu erweitern versuchen. Doch was passiert, wenn die Einsatzkräfte vor Ort zahlenmäßig nicht ausreichen? Was geschieht, wenn Spezialkräfte wie Höhenretter oder die Unterstützung des Technischen Hilfswerks (THW) benötigt werden? Und wer kümmert sich um die Koordination von größeren Einsatzstellen oder komplexeren Aufgaben? Hier kommt unsere Feuerwehreinsatzzentrale (FEZ) ins Spiel. Die FEZ dient als zentrale Kommunikationseinheit einer Feuerwehr. Unterstützt werden wir von einer Einsatzleitsoftware (EDP), welche Kreisweit im LK Goslar genutzt wird.

 

Aufgaben, Möglichkeiten und Grenzen

Nach der Alarmierung durch die Leitstelle wird die FEZ besetzt und koordiniert danach den eingegangenen Einsatz. Weiterhin können hier während eines Einsatzes wichtige Informationen zu möglichen Gefahren (z.B. bei Verkehrsunfällen mit gefährlichen Gütern) recherchiert und an die Einsatzkräfte vor Ort übermittelt werden. Es können von hier aus weitere Einsatzkräfte nachalarmiert und Absprachen mit anderen (Hilfs-)Organisationen getroffen werden. Man sagt deswegen, die Feuerwehreinsatzzentrale ist eine Führungsunterstützung für den Einsatzleiter im rückwärtigen Bereich. Sie ist eine stationäre Einrichtung in unserem Gerätehaus und erfüllt dort ihre unterstützenden Tätigkeiten. Eine grundlegende Aufgabe unserer FEZ ist die sachgemäße Dokumentation des Einsatzgeschehens, sodass alle Schritte, Entscheidungen und Vorgänge zu jederzeit während eines Einsatzes überprüft und auch hinterher nachvollzogen werden können. Reichen einmal die vorhandenen Kräfte vor Ort nicht aus oder werden speziell ausgebildete Unterstützungskräfte und deren Equipment gebraucht, so können diese von hier aus nachalarmiert werden. Auch bietet uns diese Einrichtung einen geordneten Kontakt zu anderen Behörden und Hilfsorganisationen sowie zu der Presse und zur Bevölkerung. Die Arbeit in unserer FEZ wird aufgrund einer unterbrechungsfreien Stromversorgung auch während eines Stromausfalls nicht behindert, sodass wir den Kontakt zu unseren Kräften an der Einsatzstelle nicht verlieren. Dies ist vor allem bei größeren Schadenslagen wie einem Waldbrand, Unwettereinsätzen oder aber bei Hochwasserlagen von Vorteil. Bei einem Eintritt eines Schadensereignisses kann somit schnelle und wirksame Hilfe gerufen werden. Ist eine komplexe Lage eingetreten, so haben wir die Möglichkeit eine Lagekarte dazu anzufertigen. Dabei werden nicht nur die direkten Ereignisse vor Ort grafisch dargestellt, sondern auch weitere Gefahren und die Anzahl der eingesetzten Kräfte dokumentiert.

 

Da es im Einsatzfall wichtig ist, die Lage der Öffentlichkeit und neu hinzu gekommenen Einsatzkräften vermitteln zu können, müssen die Teilnehmer unserer Ausbildungen in diesem Bereich in der Lage sein, eine Lagekarte selbst zu erstellen und anschließend einem Dritten zu erläutern. Bei großen Schadenslagen – meist in Kombination mit der Alarmierung des Kreisbrandmeister – reicht eine klassische Feuerwehreinsatzzentrale oftmals nicht mehr aus. In diesem Fall wird diese durch die sogenannte Technische Einsatzleitung (TEL) ergänzt oder ersetzt. Dort nimmt dann ein Stab, bestehend aus Experten ihres jeweiligen Sachgebiets, ihre Arbeit auf.